Wer ist nochmal dieser Punk?
 

Zerrissene Kleidung, Iros, Lederjacken, Buttons sind wohl die ersten Dinge, an die amn denkt, wenn man das Wort Punk hört. Doch was steckt hinter dieser Bewegung, die ihren Boom in England der 70er Jahre erlebte?

In der Mitte der 70er Jahre war Punk ein Skandal. Die "No Future"-Generation bohrte sich Sicherheitsnadeln durch alle Arten von Körperteilen, liefen in zerfetzten Kleidern rum, färbten ihre Haare bunt und hörte ein seltsame Musik.
Heute sind die Punks der ersten Stunde Geschichte. Die Ideen der anarcho Jugendbewegung gehören der Vergangenheit an und leben nur in einer kleinen Subkultur weiter. Dennoch sind die Bilder von Punk nicht vergessen.

 

Herkunft des Begriffs

Das Wort punk [pʌŋk] kam aus dem Englischen und bedeutet verrottendes Holz, es ist also etwas wertloses.
Das Wort stammt aus dem sechzehnten Jahrhundert und wurde von William Shakespeare verwendet. Es war die Bezeichnung für eine Prostituierte. Später gab es eine Änderung der Bedeutung von Prostituierten zu homosexuell. Ab etwa 1923 wurde eine unerfahrene Person oder ein Neuling als Punk bezeichnet, insbesondere im strafrechtlichen Kontext.


In Bezug auf einen musikalischen Stil wurde der Begriff Punk-Rock als Bezeichnung für den Garage-Rock der 1960er Jahre von dem Gitarrist der Patti Smith Group, Lenny Kaye verwendet.

Nach Großbritannien wurde der Begriff "punk rock" von der Musik Journalistin Caroline Coon gebracht. Sie beschrieb mit dem Begriff die neuen und jungen britischen Rockbands wie die Sex Pistols und The Clash. Zuvor war der Begriff der "working class Rock 'n' Roll" für diese Art von Musik in England üblich.

 

Entstehung

Die Punkbewegung entstand 1976/77 in den westlichen Industriestaaten (z.B. England und USA). Die Hauptbewegung kam aber aus London. Die Gründe für die Entstehung waren die Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit der Jugendlichen. Die Jugendlichen die sich der Punkbewegung anschlossen wollten sich von der existierenden Gesellschaft ausgrenzen. Sie wollten sich nicht Anpassen und lehnten die vorhandenen Gesellschaftsformen, -strukturen und -normen ab. Sie glaubten nicht an Idole und Führer. Jeder Punk wollte individuell erscheinen. Die Punks provozierten hauptsächlich durch Aussehen/Kleidungsstil und öffentliches Auftreten. Sie färbten sich die Haare, machten sich auffällige Frisuren (wie z.B. die vom gleichnamigen, nordamerikanischen Indianerstamm stammende Irokesenfrisur), beschrieben und zerschnitten ihre Kleidung, trugen Gürtel, Armbänder und Halsbänder mit Nieten und Nägeln und machten sich überall Piercings und Tattoos. Selbst offen getragene Hakenkreuze waren in der damaligen Punkszene ein anerkanntes Zeichen.

 

Die Ideologie des Punk

Von Anfang an Punk war eine Ideologie sowie ein Sound. Punk war eine Kultur, die selbst etwas tun wollte. "Do it Yourself" - das war das große Schlagwort des Punk. Jeder, der etwas zu sagen hatte, konnte eine Band gründen und seine Meinung nach außen zeigen.

Punk Bands hassten den kommerziellen Musikmarkt, so bildeten  sie ihre eigenen Labels bekannt als "Independent-Labels".
Und auch in der Kommunikation ging die Punk-Bewegung  ihre eigenen Wege. Die Punks lasen "Fanzines". „Insider“ veröffentlicht fotokopiert Broschüren und informiert exklusiv über die Szene, schneller als die großen kommerziellen Musikzeitschriften es tun konnten.

Um ein höheres Maß an Freiheit und größere Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen zu gewinnen, beginnen einige Punks eigene Plattenlabels zu gründen, organisieren ihre eigenen Konzerte und in der Regel bringen sie ihre eigenen Magazine (Fanzines) heraus. Auch die Kleidung wurde von den Punks selbst gestaltet.

Obwohl Punks häufig mit linken oder progressiven Ansichten kategorisiert werden, sind in der Strömung viele verschiedene politische Ansichten vertreten. Grundthemen sind meist die individuelle Freiheit und Anti-Establishment-Ansichten.

Gemeinsame Gesichtspunkte des Punk umfassen Anti-Autoritarismus, eine DIY Ethik und direkte Aktion.
Andere Einstellungen und Strömungen sind Nihilismus, Anarchismus, Sozialismus, Anti-Militarismus, Anti-Kapitalismus, Anti-Rassismus, Anti-Sexismus, Anti-Nationalismus, Anti-Homophobie, Umweltschutz, Vegetarismus, Veganismus und Tierrechte. Allerdings haben einige Personen innerhalb der Punk-Subkultur rechte Ansichten, Nazi-punks, oder sind unpolitisch.

Die frühen britischen Punks hatten sehr  nihilistische Ansichten, mit dem Slogan No Future, der aus dem Sex Pistols Song "God save the Queen" kam. Nihilismus wurde z. B. durch Verwendung von "härteren, selbstzerstörerischen Substanzen wie Heroin, Methamphetamin oder ..." ausgedrückt.

Es gibt aber klar erkennbare Grundeinstellungen, die sich durch die Szene ziehen.
Punks sind gegen Nazis und Rassisten. Punks verachten Religion, die Polizei, multinationale Konzerne, Kapitalismus und "das System". Punks vertrauen nicht den Massenmedien, weil sie Instrumente des Kapitalismus sind.
Punks sind meist autonom. Das bedeutet, dass sie mit politischen Parteien - auch wenn sie im linken Spektrum einzureihen sind - nichts zu tun haben.
Punk ist gegen alle Konventionen, gegen die Konsumgesellschaft und gegen die Bourgeoisie und gegen rechte Ideologien.

In vielen deutschen Städten, aber auch in Österreich, entstanden so genannte "autonome Zonen" in den 80er Jahren. Punks besetzten  Häuser und lebten in ihnen. Das Bild vom Punk in der Öffentlichkeit beginnt ein wenig zu verblassen. Alles redet von den "Autonomen". Und die Gesellschaft schafft das Schreckgespenst der "linken Chaoten"

 

 
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